Ich kenne diese innere Stimme nur zu gut, die unaufhörlich flüstert: „Schau mal, was die anderen haben. Schau, was sie erreicht haben. Du bist nicht genug.“ Viel zu lange habe ich diesem Flüstern erlaubt, meine Wahrnehmung zu lenken. Mein Blick wanderte ständig nach außen, getrieben von dem Wunsch, mithalten zu können.

Doch ich musste schmerzlich lernen, dass dieser Weg ins Leere führt. Das ständige Vergleichen ist ein Spiel, das man nicht gewinnen kann, denn es wird immer jemanden geben, der scheinbar mehr hat oder weiter ist. Es ist der direkte Pfad in die eigene Unzufriedenheit, weil der Fokus auf dem vermeintlichen Mangel liegt und die Dankbarkeit für das eigene Leben erstickt. Man wird zum ziellosen Blatt im Wind, das von den Erfolgen anderer umhergeweht wird.

Mein Kunstwerk „Fülle“ ist meine bewusste Rebellion gegen diese Falle. Es ist der Versuch, den Blick um 180 Grad zu drehen – weg von außen, hin nach innen.

Auf der Leinwand entdecken Sie vielleicht unruhige, fast suchende Linien oder fragmentierte Flächen. Für mich sind das die Echos des Vergleichs, die Orte des gefühlten Mangels, die uns unzufrieden zurücklassen.

Doch mein Pinsel zog mich während des Malens unweigerlich ins Zentrum. Dorthin, wo die Farben tief, satt und gesättigt sind. Wo sich Schicht über Schicht eine üppige, lebendige Textur bildet, die aus sich selbst heraus strahlt. Das ist für mich der Moment, in dem der Baum aufhört, sich mit dem Wald zu vergleichen, und beginnt, die Kraft aus seinen eigenen Wurzeln zu ziehen. Das ist der Moment, in dem die innere Fülle spürbar wird.

„Fülle“ ist eine Einladung, den eigenen Reichtum zu entdecken.

Dieses Bild soll eine tägliche Erinnerung daran sein, dass wahre Fülle nicht im „mehr haben als“ liegt, sondern im tiefen und dankbaren Anerkennen dessen, „was ist“. Es ist ein Anker, der den Blick zurückholt, wenn er wieder zu schweifen beginnt.

Möge „Fülle“ Sie daran erinnern, dass Ihr Leben bereits reich und vollständig ist, genau in diesem Moment – sobald Sie aufhören, es mit dem Leben eines anderen zu vergleichen.